Über den Mineralstoff Magnesium könnte man ganze Romane schreiben. Magnesium ist im Bewusstsein der Bevölkerung anders verankert als andere Mineralstoffe, weil viele Menschen Wadenkrämpfe bekommen, wenn sie im Alter unterversorgt sind oder Sport betreiben. Zudem ist in allen Medien Werbung über diesen Mineralstoff zu finden. Da nicht im gleichen Maße für Calcium, Eisen oder Molybdän geworben wird, können wir daran die Wichtigkeit dieses Mineralstoffes erkennen. Unter den Vitaminen hat Vitamin C eine ähnliche Stellung und Bedeutung.
Die Wichtigkeit des Mineralstoffes Magnesium
Der Mineralstoff Magnesium gehört zu den essenziellen und lebenswichtigen Spurenelementen, die wir Tag für Tag mit der Nahrung aufnehmen müssen. Der Organismus kann diesen Stoff nicht selbst herstellen.
Magnesiumräuber Zucker
Doch schaut man unsere moderne Nahrung aus stark verarbeiteten und inhaltlich wertlosen Zutaten an, findet man eher Magnesiumräuber als Magnesiumträger. Softdrinks, Süßigkeiten, so genannte Wellness- und Sportlergetränke, Kuchen, Kekse, Brotaufstriche und sogar Ketchup enthalten große Mengen Zucker. Zucker baut Magnesiumvorräte im Blut ab. Ohne ausreichend Magnesium sind aber zahlreiche Stoffwechselvorgänge nur unzureichend möglich. Auch die Muskeln und das Nervensystem kommen ohne ausreichende Magnesiumversorgung nicht aus.
Dank zahlreicher Stressoren unserer Zeit erhöht sich der Bedarf sogar noch weiter. Gleichen wir eine zunehmend einseitige Ernährung aus stark verarbeiteten Nahrungsmitteln durch ein hochwertiges und magnesiumhaltiges Mineralwasser aus, kann es noch gut gehen. Bevorzugen wir aber Colagetränke und Fastfood, statt Gemüse, Obst und Vollkorn zu essen, sieht es auf Dauer schlecht um uns aus. Mehr als 300 Enzyme im Stoffwechsel werden dank Magnesium aktiviert. Im Energiestoffwechsel und in der neuromuskulären Reizübertragung geht ohne Magnesium nichts. Muskeln und Nerven sind auf die regelmäßige Zufuhr des Mineralstoffes Magnesium angewiesen. Auch der Aufbau von Sehnen oder Knochen oder die Regulation der Blutgerinnung sind ohne Beteiligung des Mineralstoffs nicht denkbar. Eine gewisse Menge Magnesium kann der Organismus in Muskeln, Skelett und Körperzellen abspeichern.
Besonderheiten in Bezug auf den Mineralstoff Magnesium
Den durchschnittlichen Tagesbedarf eines erwachsenen Menschen hat man mit 375 Milligramm Magnesium beziffert. In bestimmten Lebensphasen und im Alter verbraucht man aber etwas mehr. Da Männer mehr Muskelmasse haben, verbrauchen sie auch mehr vom Mineralstoff Magnesium, vor allem, wenn sie Sport betreiben. Einfluss auf den Verbrauch von Magnesium nehmen aber auch das Lebensalter, das Körpergewicht oder in hohem Maße die Ernährung. Mehrere Faktoren spielen hier eine Rolle: Erstens ist der bereits erwähnte Zuckergehalt der zugeführten Lebensmittel entscheidend. Je mehr Zuckerhaltiges man aufnimmt, desto weniger Magnesium steht dem Körper für den Eigenbedarf an anderer Stelle als dem Zuckerstoffwechsel zur Verfügung. Zweitens baut Stress den Vorrat an Magnesium ab. Als Magnesiumräuber kommen also Zucker und Stress, aber auch Salz und Alkohol in Frage. Außerdem sind phosphorhaltige Colagetränke und entwässernde Getränke als Magnesiumkiller bekannt. Kombiniert man den vermehrten Konsum von solchen Magnesiumräubern mit einer verminderten Magnesium-Neuaufnahme durch vitalstoffarmes Essen, wird man die Folgen über kurz oder lang merken. Hoher Verbrauch und zu geringe Zufuhr am Mineralstoff Magnesium ergänzen sich nach und nach zu einer Negativbilanz.
Zusammenspiel mit anderen Vitalstoffen
Dass es bezüglich des Mineralstoffes Magnesium bisher trotzdem keine dramatischen Auswirkungen in der Bevölkerung gibt, verdanken wir vielleicht nur der Nahrungsergänzungsmittel-Industrie. Die berücksichtigt aber bei ihren Präparaten mehrheitlich nicht, das Magnesium ohne eine entsprechende Menge Calcium gar nicht wirken kann. Wissenschaftler sprechen bereits von einem latenten Magnesiummangel und Vitalstoffmangel in der Bevölkerung. Dieser wird sich sicher noch verschlimmern, da Lebensmittel immer stärker verarbeitet und “veredelt” werden. Man weiß bereits, dass die moderne Ernährung mit Convenience Food, Tiefkühlkost und Fastfood die benötigte Tagesdosis Magnesium um 25 Prozent unterminiert hat. Im Organismus sind ungefähr 25 Gramm Magnesium gespeichert. Hingegen tragen wir einen Speicher von etwa einem Kilo Calcium mit uns herum, gebunden beispielsweise in Knochen und Zähnen. Der Körper kann sich entsprechend aus dieser Quelle bedienen, wenn wir synthetisches Magnesium als Nahrungsergänzung aufnehmen, dem nicht in stimmigen Mengen Maß Calcium hinzugefügt wurde. Natürliche Magnesiumlieferanten enthalten auch alle anderen Vitalstoffe und Minerale. Ausgewogene Ernährung mit grünem Gemüse, Nüssen, Vollkorn, Milchprodukten, Geflügel, Fischgerichten und Kartoffeln versorgt einen mit den benötigten Magnesiumvorräten ebenso wie mit Calcium, Vitamin C, Eisen und anderem. Ergänzt man eine solche Ernährung noch durch ein magnesiumhaltiges Mineralwasser, können auch Stressdefizite, Resorptionsstörungen, Magen-Darm-Katarrhe, sommerliche Hitze, entwässernde Getränke oder ein gelegentliches Stück Kuchen einem nichts anhaben. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die Bioverfügbarkeit des Mineralstoffes Magnesium aus Mineralwasser höher ist als die des Magnesiums aus der Nahrung.
Quellen:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7749760
https://www.cochrane.org/de/CD009402/NEUROMUSC_magnesium-bei-muskelkrampfen
https://www.dge.de/gesunde-ernaehrung/faq/ausgewaehlte-fragen-und-antworten-zu-magnesium